Die bereits vor fünf bis sechs Jahren entstandenen Stücke knüpfen an Tankians bislang letzte Rock/Metal-Platte “Harakiri” (2012) an – der cineastische Prunk seiner aktuelleren Soundtrack-Arbeiten hat keine Spuren auf “Elasticity” hinterlassen. Drei Songs pflegen SOAD-Trademarks zwischen Metal-Attacken und armenischem Gesangspathos, zwei erblühen von der Klaviernummer zur Metal-Hymne, und oft geißelt der große Humanist Tankian die reale Welt, um dann von einer besseren zu träumen. Neben Überraschungen fehlen leider auch Glanzlichter: Der Titelsong zeigt Tankian zwischen grellem Kieksen und dadaistischem Gestotter als herausragenden Performer, bleibt aber eine starke Hookline schuldig. Den veralteten Text von “Your Mom” über IS-Terroristen am Ende mit einer kampferprobten Mutter ins Surreale zu verpflanzen, wirkt künstlerisch halbgar. Und wenn Tankian seinen nach dem gleichnamigen Sufi-Poeten benannten Sohn Rumi mit guten Wünschen in die Welt entlässt (“Be the change you want to see and be the man you want to be”), berührt das in seiner großherzigen Inbrunst – wäre die Metal-Ballade nur nicht stellenweise so klebrig geraten. Im Vergleich zu Tankians dringlichem Solodebüt “Elect The Dead” (2007) und seinen Jazz– und Klassik-Experimenten wirkt diese EP eher pflichtschuldig.
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