Gute Songwriter haben eigene Ideen und – wenn es gut läuft – sogar einen eigenen Stil. Jason Ross, Boss der Third-Generation-Grunger Seven Mary Three, hat wahrscheinlich schon in der Highschool von anderen abgeschrieben. So ist es kein Wunder, dass sich 7M3 auch mit diesem Album nicht von der Masse gleichwertiger Genre-Combos abheben. Songs wie die Halbballade “Blue Letter” und das epische, sich stetig ins Pathos steigernde “Made To Be Broken” hat man schon tausendmal interessanter gehört, im Zweifel auf dem eigenen Debüt “American Standard”. ‘Neo-Grunge’ wäre noch geprahlt, Ross und Co. sind eine stinknormale US-Band, die in keiner Bar im Mittleren Westen Gefahr laufen würde, hinter einem Zaun spielen zu müssen. Die Cowboys könnten ihr Bier in Ruhe austrinken, ihren Whiskey schlürfen, ohne Zahnschmerzen zu bekommen. So richtig langweilig ist diese Platte nicht, aber interessant wird auch anders definiert. Fleisch gewordene Klischees wechseln sich ab mit Bluesrock-Standards. Braucht man nicht.
weitere Platten
The Economy Of Sound
VÖ: 24.09.2001
American Standard
VÖ: 30.11.1999
Orange Ave.
VÖ: 01.01.1998
Rockcrown
VÖ: 01.01.1900