Gelang dem kalifornischen Trio mit dem Vorgänger-Album “Save It” ein erster kommerzieller Erfolg in Form von 20,000 weltweit abgesetzen Einheiten, so könnte man dies, böswillig formuliert, auf die äußerst gelungene Cover-Version von Soft Cells “Tainted Love” zurückführen. “Seeing Things” kommt gänzlich ohne einen solchen Bonus aus und weiß statt dessen durch seine Eigenkopositionen zu begeistern, die sich teils vertrackt, aber durchweg melancholischangehaucht präsentieren. Das neue Material gibt sich gegenüber dem deutlich schnelleren “Save It” hinsichtlich seiner Geschwindigkeit bedachter, was das nuancenreiche Songwriting unterstreicht und so erstmalig das charismatische Organ von Sänger und Gitarrist Mark hervorhebt. Produziert wurde das Pop-Punk-Goldstück von niemand geringerem als Bill Stevenson und Stephen Egerton der Descendents, deren Handschrift zwar deutlich erkennbar ist, den eigenständigen Songs von Shades Apart jedoch keinerlei Schaden zufügt. “Seeing Things” ist ein Pop-Punk-Album in der Tradition von eben erwähnten Descendents und den aufgelösten Chemical People, die, gäbe es sie heute noch, vermutlich genauso klingen würden wie Shades Apart.
weitere Platten
Sonic Boom
VÖ: 30.11.1999
Save It
VÖ: 30.11.1999