Shadow Universe
Subtle Realms, Subtle Worlds
Text: Benjamin Kübart
Es geht eben kaum dramatischer, als die eigene Musik in den Weltraum zu erheben. In den sechs Instrumentalstücken beweisen Shadow Universe allerdings, dass sie entsprechende weiträumige Spannungsbögen konstruieren können: Während lang angelegter Build-ups breiten sich Klavier und Violine aus, auf den Höhepunkten der Songs grollt die E-Gitarre mit Post-Metal-Einschlag. Bei den Schichten, welche die Band auf dem Weg auftürmt, scheint es unglaublich, dass sie im Kern nur aus zwei Personen besteht. Dabei ist “Subtle Realms, Subtle Worlds” schon das dritte Album von Gitarrist/Keyboarder Peter Dimnik und Schlagzeuger an ebrek – “The Unspeakable World” (2017) und “Speaking For Clouds” (2018) erschienen als Eigenveröffentlichungen. Ihr DIY-Hattrick klingt ähnlich verkopft wie seine Vorgänger: In “Don’t Look At It And You’ll See It” gleiten die Noten einer Synthesizer-Melodie ineinander, das dröhnende “Losing Home” entführt einen in die Parallelwelt, in der Godspeed You! Black Emperor Trompete und Piano für sich neu entdecken. Unvorhersehbar ist die Evolution der einzelnen Songs zwar nicht, dafür blasen Shadow Universe ihre Arrangements nicht unnötig auf. Wie auch? Im Weltraum könnten sie kaum Luft holen.