Das Außergewöhnliche am neuen Werk der Rocker aus Massachusetts ist auch gleichzeitig das Gute daran: Shadows Fall legen sich nicht fest. Sie sind hart, keine Frage. Teilweise sogar sehr hart. Mit dem Opener “Idle Hands” führen sie den Hörer gekonnt aufs Death-Metal-Glatteis. Mit einem Double-Bass-Inferno am Anfang, das technisch erstklassig produziert ist, wähnt man sich in der sicheren Wärme des eigenen Schubladendenkens und ist versucht, ihnen ein herzliches ‘nicht neu, aber verdammt gut’ zu attestieren. Zu Unrecht. Denn die Platte ist noch nicht zu Ende, sondern steigert sich von Song zu Song in Dynamik und Struktur. Vorsichtig, aber energisch, öffnen Shadows Fall eine Tür nach der anderen, lassen Melodien einfließen, die ihren Geist aus den Siebzigern beziehen oder vernageln althergebrachte Noisekanten mit frischem Wagemut. Im Mittelteil dann die Klimax: “Stepping Outside The Circle”, ein Monster von einem Song, in dem Sänger Brian Fair klingt wie drei – von schmerzenden Schreiattacken bis zu straighten Melodien, dieses Organ ist überall dein Freund. Dass die Songs danach wieder etwas abfallen, kann man der Band wirklich nicht übel nehmen, und wenn sie dann zum Schluss noch Pink Floyds “Welcome To The Machine” in herrlich authentischem Soundgewand covern, haben sie gewonnen.
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