Die Kunde von einem Sham 69-Comeback erfüllte mich schon vorab mit Grausen, aber daß es so schlimm wird, hätte ich nicht erwartet. Dabei fängt es mit “Listen Up” noch ganz annehmbar Drei-Akkord-punkig an, bis plötzlich Hausfrauen-kompatible Keyboards vehemente Skepsis erwecken. “Girlfriend” geht dann gleich an die Schmerzgrenze, man muß die Dreißig schon gut hinter sich gelassen haben, um hierbei nicht einzuschlafen. Im weiteren Verlauf der zehn Songs gelingt es Pursey & Co. zuweilen, ein erträgliches Level zu erreichen, aber über die Tatsache, daß sie alt und abgeschlafft sind, können sie nie hinwegtäuschen. Und doch werden sie live wieder “If The Kids Are United…” spielen, damit die ewig Gestrigen für kurze Zeit ihr Rheuma vergessen können. Kleiner Trost, dieser passenderweise von einem Menschen namens Brian Adams produzierte Tonträger gewinnt immerhin im direkten Vergleich mit Big Audio Dynamites “Punk”.