Shame On Youth!
Human Obsolescence

Grundsätzlich erinnert der rohe Sound von Shame On Youth! an die Flut skandinavischer Punk’n’Roll-Bands der 90er und ihrer Hardrock-Einflüsse. Etwas, was nicht weiter überraschend wäre, würden Shame On Youth! nicht vieles anders machen. Neben den aggressiven Garage-Punk gesellt sich nämlich eine fuzzige Stoner-Gitarre, die sich durch das gesamte Album zieht und im Stoner-Punk-Monstrum “The Show Must Go Wrong” ihren großen Auftritt hat. Danach geht es mit “Seed” und “Mr.Crasher” in Richtung Metal, um kurz darauf mit den rabiaten Hardcore-Tracks “Uniform” und “Fluke Of Faith” die Fronten zu klären. Statt typischem Rocker-Gehabe à la Backyard Babies oder dem süffisanten Nonsens von Turbonegro nachzueifern, geben sich Shame On Youth! nicht nur feierwütig, sondern auch ernsthaft gesellschaftskritisch. Den Bozenern sind vor allem Technologien, die immer weiter in unser Leben eindringen, sowie Medien und ihre Begleiterscheinungen ein Dorn im Auge. Etwas, das sie mit einem schmerzhaften Augenzwinkern verpacken, in seiner Dringlichkeit in Songs wie “Uniform” oder “Premium 9,99” aber deutlich wird. So haben Shame On Youth! trotz der geringen Laufzeit ihres Albums etwas geschafft, was Genreveteranen, die lediglich versuchen, ihren Ruf zu verteidigen, lange nicht mehr gelungen ist: ein verdammt wütendes Rock’n’Roll-Album für ein wildes Gelage in der Hinterhofkneipe.