Shannon And The Clams
The Moon Is In The Wrong Place

Was ein neuer Lebensabschnitt hätte werden sollen, entpuppt sich für Frontfrau Shannon Shaw als schwarzes Loch: Kurz vor ihrer Hochzeit stirbt ihr Verlobter Joe Haener bei einem tragischen Autounfall. Der Verlust trifft nicht nur Shaw mit voller Wucht – Haener, der selbst als Schlagzeuger aktiv war, steht der gesamten Band nahe. Das siebte Album von Shannon And The Clams ist daher geprägt von der Trauerbewältigung, und Shaw lässt ihrem Gefühlschaos freien Lauf.

Schwärmt die Sängerin in “The Vow” noch von der Hochzeit und dem Leben zu zweit, ist im gehetzten “The Hourglass” bereits die Zeit stehengeblieben. Es ist herzzerreißend wie Shaw versucht, das Ungreifbare festzuhalten, und immer wieder ein Warum in den Raum wirft, ohne eine Antwort zu bekommen. Nur langsam setzt die Akzeptanz ein, etwa in “Bean Fields”: “I heard I must keep living/ I know you’d want me to/ So let’s live this life to pieces/ Dedicate each day to you”, singt die Frontfrau in dem erstaunlich munteren Retro-Garage-Song.

Sowieso lässt ein Gros der Stücke kaum vom energetischen, reizenden Rock’n’Roll der Vergangenheit ab und nur gelegentlich kommen bittersüße oder gar düstere Klänge auf. Ihren Kummer drücken Shannon And The Clams aber nun mal auf ihre eigene Art aus – und die ist weiterhin soulig und heiter.

Das steckt drin: Dan Auerbach, King Khan And The Shrines, Rhonda