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    Shannon Wright
    Over The Sun

    VÖ: 03.05.2004 | Label: Vicious Circle/Indigo
    Text: Laura Scheiter
    4 / 12
    Shannon Wright - Over The Sun

    Die Selbstfindungsphase dauert an: Das fünfte Solo-Album der Ex-Crowsdell-Dame ist keine leichte Kost.

    Theatralisch, was Madame Wright da in einer knappen Dreiviertelstunde zusammen musiziert. Sie leidet, schmachtet, lamentiert und gibt ihren Songs lebensbejahende Titel wie “You’ll Be The Death” oder “Throw A Blanket Over The Sun”. Wer lustig sein will, kann ja auf eine Kirmes gehen, hier wird gehasst und gelitten. Die Tonart von “Over The Sun” ist destruktiv-moll, was auch mit der Produktion eines gewissen Steve Albini zu tun haben könnte: Die Gitarren klingen kraftvoll, aber nie dominant, das Schlagzeug scheppert, das Klavier tönt sakral. Doch die wahren Dramen inszeniert Shannon Wright mit ihrer Stimme. Deshalb ist die Instrumentierung nur eine Begleiterscheinung des Gesangs, der meistens eher spricht als eine Melodie verfolgt. Und dass “traurig” nicht immer gleich “langsam” heißen muss, ignoriert Shannon Wright hier einfach mal. Dieses Album ist nicht einfach depressiv, sondern dauerhaft verstört und der einzige Eindruck, den es erweckt, ist, dass die Wright ihr Leben ganz schön scheiße finden muss. Wenn ihr das Songschreiben als Therapie dient: wunderbar. Eher scheint es allerdings, als mache die Frau vor allem deshalb Musik, damit sich andere beim Hören schlecht fühlen.