Sharon Van Etten
Sharon Van Etten & The Attachment Theory

Bisher war die Singer/Songwriterin nicht nur Stimme, sondern auch kreativer Kopf ihrer Alben. Das ist auf “Sharon Van Etten & The Attachment Theory” anders. Aus einem spontanen Jam während einer Bandprobe zu einer Tour entstehen mit “I Can’t Imagine” und “Southern Life” zwei völlig neue, klanglich andersartige Songs.
Sie legen den Grundstein für Van Ettens erstes Bandalbum. Songs wie der Opener “Live Forever” bedienen sich in epischem Ausmaß an elektronischen Klangflächen und fangen Van Ettens klagenden Gesang ein. Damit ist die frischgebackene Band-Chefin plötzlich viel näher an den mystischen Klängen von Björk und Chelsea Wolfe als an den Country- und auch mal Souleinflüssen vorangegangener Soloalben, bei denen der musikalische Unterbau ihrer Stimme folgte.
Ganz verleugnet Van Etten ihre musikalischen Wurzeln jedoch nicht: Der akzentuierte Gesang in “Idiot Box”, verbunden mit dem Drive des Songs, weist klar Richtung Bruce Springsteen. Kurz darauf in “Indio” versucht sie sich an Indierock-Spielereien. Man merkt, dass das alles noch neu ist, und sich Band und Sängerin im Songwriting-Prozess noch ausprobieren. Besonders anziehend wirkt “Fading Beauty” auf seine langsam pulsierende Art, in Bewegung versetzt nur durch Van Ettens Stimme und ein zart perlendes Klavier. In diesen Gang des Kaninchenbaus darf es gern noch tiefer hineingehen.
Das steckt drin: Björk, Kate Bush, Chelsea Wolfe
weitere Platten
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I Don't Want To Let You Down (EP)
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