Sheer Mag
Playing Favorites
Laut Sängerin Tina Halladay ist die prägendste Eigenschaft von “Playing Favorites”, dass sie mit diesem Album die Aufarbeitung ihres eigenen Lebens hinter sich lässt und über Themen singt, die ihr bislang schwerfielen. Was im Klartext bedeutet, dass Sheer Mag inhaltlich ein gewisse Leichtigkeit entdeckt haben. Statt um Kapitalismus- und Gesellschaftskritik geht es diesmal häufiger um spaßigere Themen wie das Leben auf Tour, simple Romantik oder die perfekte Runde Pool-Billard in der Kneipe.
Ganz im Sinne des Titels fühlt sich die Platte häufig an wie die perfekte Ladung Singles in einer Jukebox in der Ecke einer verqualmten Spelunke, nach der sich die Musik der Band sowieso schon vorher anhörte. Wobei Sheer Mag musikalisch noch ein Stück weiter zurückgehen als zuletzt. Mit dem erdigen Groove der neuen Songs erinnern sie noch öfter an Creedence Clearwater Revival als an Kiss, und die Produktion ist durchweg herzerwärmend rumpelig.
Songs wie “Moonstruck” oder “All Lined Up” lassen aber auch fluffige Funk- und Disco-Momente zu und in “Mechanical Garden” gibt es sogar Streicherpassagen. “Playing Favorites” ist damit durchweg eine Platte, die das Beste in der Ästhetik von Sheer Mag hervorbringt und die inhaltliche Hinwendung zur Leichtigkeit auch musikalisch unterfüttert.
Das steckt drin: Creedence Clearwater Revival, Bobbie Gentry, Janis Joplin
weitere Platten
A Distant Call
VÖ: 06.03.2020
Need To Feel Your Love
VÖ: 14.07.2017
Compilation
VÖ: 01.01.2017
III
VÖ: 01.01.1900