Gitarrist und Sänger Mehdi Safa hat Plains Of The Purple Buffalo produziert, veröffentlicht wird es über das bandeigene Label Shelsmusic. Im Grunde geben Shels nur den Vertrieb ihres neuen Werks aus der Hand. Vielleicht klingen sie auch deshalb so eigenständig, obwohl sie auf altbekannte Elemente zurückgreifen. Die typische Postrock-Leise-Laut-Dramatik haken Shels zum Beispiel nach wenigen Sekunden ab – und trotzdem trifft einen der Opener Journey To The Plains, der etwa zur Halbzeit von einer dominanten Gitarre in eine andere Richtung gezerrt wird. Shels platzieren ihre feinfühligen Melodien und bombastischen Momente perfekt, musizieren im oberen Drittel der Lautstärkeskala dicht und vielschichtig – und schreien oder singen (in Chören) in all diese bekannte Postrock-Epik, wenn sie sie in Songs wie Vision Quest dank unverzerrter Gitarren und viel Gesang nicht komplett verlassen. Im grandiosen Plains Of The Purple Buffalo (Part 2) haben Shels den Mut, ihre melancholischen Trompeten 90 Sekunden lang miteinander flirten zu lassen, bevor ein göttergleicher Chor einsetzt. Ohne Scheuklappen, mit etwas Fantasie, Zeit und Kopfhörern muss man den kurzweiligen 77 Minuten einfach erliegen (Hallo Soundcheck!), wie dem betörenden Gesang der Sirenen. Es erwartet einen eine ähnlich fabelhafte Landschaft. Nämlich die, der fast kitschigen, purpurfarbenen Büffel des Covers, die Shels ausnahmsweise mal nicht selbst erschaffen, sondern von Michael Endes Die unendliche Geschichte entliehen haben.
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