Die berühmt-berüchtigten “unüberwindbaren kreativen Differenzen” sorgten dafür, dass das zweite Album der Berliner Doom-Metaller wohl gleichzeitig ihr letztes sein dürfte. Umso erstaunlicher, da “The Coldest Day” dennoch ein durchaus kohärentes Werk mit streckenweise sehr gelungenen Tracks geworden ist. Gleich der Eröffnungstitel “Monday” (jawohl, die Scheibe zählt tatsächlich die ganze Woche durch und zwar bis zum achten Tag, dem alles beendenden “Doomsday”) bietet tonnenschwere Gitarrenriffs mit für dieses Genre beeindruckend agiler Schlagzeugarbeit. Überhaupt nahm man es offenbar nicht mehr ganz so ernst mit dem Festhalten am puren Doom-Dogma. Es gibt nicht nur passende Punk- bzw. Hardcore-, sondern gleichfalls Sludge-Einflüsse in Nummern wie dem knackigen “Friday” oder dem textlich sehr vielschichtigen “Sunday” zu vermelden. Diese überraschende Entwicklungsfähigkeit macht es besonders schwer, Abschied zu nehmen. Zumal sich mit The-Obsessed- und Saint-Vitus-Legende Scott “Wino” Weinrich plus Christoph Clüser von Bohren & der Club of Gore zwei hochkarätige Gaststars die Ehre gaben, um diese CD zusätzlich zu veredeln.
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VÖ: 18.04.2003