Shit Browne
Every Single Penny Will Be Reinvested In The Party
Text: Hauke Hackstein
Haben Shit Browne aber nicht. Oder nur in Ansätzen. Auch wenn der Name herrlich blöd ist und damit auch passend in der Tradition der Happy Mondays steht. Aber urban, joyful and poetic pop music geht anders. Denn hinter den Gerüsten der Shit-Browne-Songs auf Every Single Penny… steckt vor allem erst mal heiße Luft. Leere Phrasenhüllen einer längst aus der Mode gekommenen Epoche. Schließlich machen nicht einmal mehr die Vorreiter des Madchester-Booms noch das, was das Ganze damals aufregend und neu machte. Die Happy Mondays machen (wenn sie im ewigen Rausch überhaupt noch irgendetwas machen) jetzt ja eher Weltmusik mit Rap-Verabredung. Ian Brown macht ohne die Stone Roses Elektropop, und Blur (auch wenn die etwas später dazu stießen) machen gar nichts mehr, außer auf überteuerten Festivalshows mit alten Hits zu langweilen. Oder halt auch Elektropop. Da sind die Bedingungen für eine Platte, wie Shit Browne sie hier aufnehmen wollten, eigentlich hervorragend. Aber man merkt eben schon nach wenigen Songs, wie dated die ganze Geschichte des Manchester-Raves ist. Auch wenn die Songs gekonnt vor sich hin grooven, die Bässe trocken knarzen und die Stimme klingt, als wäre sie oder der Mensch, der dranhängt, viel zu versoffen und müde, um gerade zu stehen – das wirkt hier nicht cool, das nervt. Da können sie noch so schön Gin and tonic auf electronic reimen. Diese Party kommt erst gar nicht richtig ins Rollen.