Seit 1982 sind Naoko Yamano, Michie Nakatani und Atsuko Yamano, drei Frauen aus Osaka, in Sachen Pop-Punk unterwegs. Sie gelten als Japans größte Rockband, tourten mit Nirvana, spielten beim Lollapalooza-Festival, und ihr Carpenters-Cover Top Of The World wurde 1994 für die weltweite Werbung eines Microsoft-Produkts auserkoren. Der neue Silberling Happy Hour stellt eine Gratwanderung zwischen Punk, schrägem Pop und Sixties-Beat dar – quasi eine Mischung aus B-52s, Ramones und den Breeders. Daß Kitsch in Japan schon seit Jahren groß geschrieben wird, weiß man nicht erst seit den Sushi-Samplern und Pizzicato Five. Auch an Shonen Knife ist der Bad-Taste-Fimmel nicht spurlos vorbei gegangen. Er manifestiert sich vor allem im schrillen Artwork und Outfit des Trios, musikalisch kommt er eben in der verstärkten Präsenz der Sixties-Beat-Ära zu tragen. Bestes Beispiel ist der Monkees-Klassiker Daydream Believer als catchy Funpunk-Nummer am Ende des Albums. Und der Rückgriff auf die Vergangenheit tut auch den übrigen 13 Songs gut: Die Platte ist peppig und verbreitet gute Laune.
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Brand New Knife
VÖ: 01.01.1900