Irgendwie rührend, dass es sowas noch gibt. Fünf Sonnenscheine aus der Bronx, die an das Gute im Menschen glauben und das gute alte Markus-Motto perfekt verkörpern: Gas geben und Spaß haben. Wo ist die Party? Wir kommen auch! Fett grinsend verteilen Shootyz Groove Tickets für das Kreuz(über)fahrtschiff, das genau in dieser Reihenfolge die Inseln HipHop, Rock, Funk und Reggae ansteuert, und springen dann flugs selbst ans Ruder, nicht ohne sich jedoch vorher bei früheren Kapitänen wie Urban Dance Squad oder Living Colour nach dem richtigen Weg erkundigt zu haben. High Definition” ist eine dieser Hit-Platten, die man aufgrund ihres Überschwangs sofort ins Herz schließt: Einmal Songs wie L Train”, Faithful” und Young City Boys And Girls” gehört, lassen sie einen nicht mehr los. Beim zweiten Mal freut man sich noch, dass man schon so gut mitsingen kann. Spätestens ab dem vierten Durchlauf jedoch wird der Klammergriff langsam aber sicher etwas aufdringlich: Lass mich los, du klebriger Rockrefrain! Finger von meinem Hintern, Mister Funky Gitarrenlauf! Die Ohrwurmgabe der Band läuft Gefahr, schnell zum kann-ich-nicht-mehr-hören-Fluch zu werden, und in beängstigend kurzer Zeit wird einem klar, dass die Substanz und Halbwertzeit dieses Albums zwar die Dog Eat Dog-Tiefebene übersteigt, aber nicht gerade Mount Everest-Höhen erklimmt. Eventuell ein Fall für das Warholsche Gesetz, ihr wisst schon, 15 minutes of fame und so…
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Hipnosis
VÖ: 01.01.1900