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    Shoreline Is
    Deal Kindly

    VÖ: 04.07.2012 | Label: Shoreline Is
    Text:
    8 / 12

    Damit könnte man Autos verkaufen, Kameras oder Telefontarife. Noch ist sich dieser Dortmunder Dream-Pop selbst das schönste Statussymbol.

    Und mit ihm die vier jungen Leute, die schon unsere Nachbarn waren, als vor einem Jahr ihre Demo-EP erschien (VISIONS 220) und die seitdem einfach nicht weggezogen sind. Stattdessen liegen sie im Westpark, ignorieren schmuddelige Boule-Spieler, kokelnde Einweggrills und kleine Dealer und tun, als wären sie auf einem begrünten Dach in Manhattan. Schön ist es da mit dem leichten Indie-Schlagzeug, den flirrenden Gitarren und den aquarelligen Synthies, die im Kreis hüpfen, weil es zur Seite runter geht, und dabei das Gras mit sanften Füßen kitzeln. Shoreline Is klingen glücklich, nicht mehr so apathisch sehnsüchtig wie noch 2011, sondern wach und funkelnd. Wenn schon alle Hände voll sind, klatscht es stattdessen eben elektronisch, dazu spielt eine hübsche kleine Gitarrenmelodie und sie singen mit warmer, luftiger Stimme. “Deal Kindly” ist ein Album, das man am Stück laufen lässt, das seine Songs aber trotzdem vorzeigen kann. “I’d Hear The Clouds Move” ist klar aufwärts gerichteter Shoegaze, der sich das Lächeln und Flöten traut, mit “Living Things” könnten auch japanisch-französische Bartkollektive ihren Soundtrack zum nächsten Werbespot voller graziler Menschen in blendendem Sonnenlicht geschrieben haben, “Krakow” bounct fast ein bisschen neonfarben. Am interessantesten bleibt aber “Before Bedtime”, ein unruhig schönes Instrumental- und Elektronikstück, das sich in nur drei Minuten und mitten auf dem Album selbst in den Postrock wiegt. Wenn jetzt niemand einen Ball an den Kopf bekommt, kann das ewig so weitergehen.