In 20 Jahren haben die Schweden alle Grenzen ausgelotet, die es in ihrem Kosmos zwischen fröhlichem Indierock und düsterem Post-Punk gibt. Ihre Songs pendelten sich zwischen Hoffnung und Verzweiflung ein, zuletzt auf dem fünften Album “Ease My Mind”(2017) musikalisch sehr üppig. Für den Nachfolger haben Shout Out Louds es wieder ruhiger angehen lassen: Der Opener “As Far Away As Possible” will sich mit schwelgerischen Gitarren möglichst weit weg vom trüben Stockholm träumen, Sänger Adam Olenius gelingt der Spagat zwischen Melancholie und Euphorie besonders im Refrain hervorragend. “High As A Kite” klingt etwas fröhlicher und erinnert nicht nur wegen der schönen “Where is my mind?”-Momente an die Pixies. Weil die Band erneut mit Produzent Björn Yttling (Franz Ferdinand) zusammengearbeitet und die Songs möglichst roh und minimalistisch geformt hat, überzeugen diese zudem mit einer Portion Nostalgie. Aber das Album hat auch Schwachstellen: “Sky And I (Himlen)” etwa vermittelt mit verspielten Synthesizern ständig den Eindruck, als würde Keyboarderin Beben Stenborg, die hier die Hauptstimme singt, irgendwann ausbrechen. Stattdessen treibt der Song fade vor sich hin. Trotzdem ist “House” ein gutes Album, um sehnsüchtig am Wasser zu sitzen und den Blick ins Leere schweifen zu lassen.
weitere Platten
Ease My Mind
VÖ: 22.09.2017
Optica
VÖ: 22.02.2013
Work
VÖ: 26.02.2010
Our Ill Wills
VÖ: 25.05.2007
Howl Howl Gaff Gaff
VÖ: 30.09.2005