Es ist immer wieder schön anzusehen, was passiert, wenn irgendwer irgendwo die Shout Out Louds anmacht. Menschen, die sonst eher still in Ecken stehen und andere beim Reden zusehen, fangen plötzlich an zu lächeln, zu wippen und zu hüpfen. Das Lied “Please Please Please” des schon drei Jahre alten Debüts der Schweden ist auf diesem Weg eine Hymne der Eckensteher geworden – und daher für jeden Indie-DJ unverzichtbar. Man klopft die neue Platte automatisch nach Stücken mit ähnlicher Strahlkraft ab – und wir nicht enttäuscht. Schon der Start “Tonight I Have To Leave It” reißt mit und klingt wie The Cure in Kaiserstimmung, nur mit Kuhglocke statt dem typischen Windspiel. Sowieso: Die Cure-Referenzen, beim Vorgänger noch gegen Ende versteckt, kommen hier direkt. Adam Olenius beherrscht die Smith’sche Tonlage und adaptiert spielerisch dessen Trick, kleine Melodien durch atemlosen Vortrag und gelegentliches Überschwappen in höhere Lagen zu erhöhen. Am Ende werden einige Lieder unnatürlich lang, aber die Shout Out Louds haben genug Tricks in der Hinterhand, um die Spannung zu halten. Kaum etwas Schlechtes ist also über “Our Ill Wills” zu sagen, vielleicht nur die Vermutung, dass das Album unter etwas üppigeren Studiobedingungen noch besser geklungen hätten.
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