Schweden scheint sich seit einiger Zeit zur Gebärmutter für abgefahrene, erstaunlich tight zusammenspielende Jazzcore-Bands zu entwickeln: Neben den nervös-fiebrigen und riskanten Achterbahnfahrten der mittlerweile etwas bekannteren Band Teddybears STHLM, drängen nun Shredhead mit ihrem zweiten Album nach vorne. Nicht ganz so halsbrecherisch wie die Teddys, dafür aber – bezogen aufs Riffing – mit rasant-gefährlicher Schräglage ausgestattet, erschaffen Shredhead ein mehr rockig-straightes Sammelsurium aus kraftvollen, enorm nach vorne drückenden Klangwänden. More mellow und oftmals enorm melodiös, besitzt “Melting Point” nicht die den Teddys anhaftende Wirkung eines Koffeinschocks, sondern überzeugt durch mehr dem Hardcore eigene Muskelbepacktheit. Der ideale Soundtrack für eine Nachtreise durch das hektische Großstadtleben: Dieses Album höre man sich am besten an, wenn man nach längerem Schlafentzug endlich seinen toten Punkt überwunden hat, um sich daraufhin weiter Stunde um Stunde auf eine wirre Fahrt durch das glitzernde, zuckende und neonbeleuchtete Nachtleben zu begeben.