In der Abgeschiedenheit des schwedisch-norwegischen Grenzlands schlug die Band ihr Lager auf und nahm komplett analog auf. Wie sehr Siena Root dabei vom Songwriting ihres neuen Frontmanns Samuel Björö profitieren, zeigt “The Piper Won?t Let You Stay”. Der Sound ist nicht so indifferent wie auf den Vorgängeralben, sondern setzt, beginnend mit Björös Stimme, jedes Instrument der Schweden nacheinander in Szene, um ein ausbalanciertes Ganzes zu formen. Nach zwei Minuten tritt der zuvor herzhaft-ausgekostete Slow-Blues in einen Psych-Rock-Drive über, aus dessen Unisonoteil sich schließlich das nervös flatternde Orgel-Solo schält. Das wird fast unbemerkt von einer entschlackten Bluesgitarre abgelöst, bevor der finale Gesangspart den Song abrundet. Wer fürchtet, die Band hätte dadurch das Kernige ihres Sounds eingebüßt, kann schon zu den ersten Hardrock-Akkorden des folgenden “Make Believe” entspannt auf der Harley eine Runde um den Block reiten. Pure Angeberei in Sachen Spielgeschwindigkeit und damit ein mögliches Sahnehäubchen für kommende Konzerte ist “Growing Underground”: Im funky Staccato hackt Organist Erik Petersson auf sein Instrument ein, bevor sich Orgel und Gitarre mit krachenden Tasten und kreischenden Saiten gegenseitig an ihre Grenzen treiben. Nachdem sich die Wogen wieder geglättet haben, unternimmt man mit “Imaginarium” einen gemeinsamen, instrumentalen Ausflug Richtung Jazz. Nach 15 Jahren genügen sich Siena Root nun selbst. Eine Erkenntnis, die “A Dream Of Lasting Peace” gut steht.
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VÖ: 29.08.2009
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