“Would you care to take your eyes off the screen/ Or is your telephone smarter than you/ Sell your soul just to feed the machine/ Seems to me like a witches’ brew”, skandieren Zubaida Solid und Lisa Lystam in “Organic Intelligence”. Im Musikvideo dazu singen die beiden, die sich auf dem siebten Album von Siena Root das Mikro teilen, für einen kleinen Jungen, der sich nicht vom Smartphone abwendet, bis er am Ende des Clips ein alter Mann ist. Das ist reichlich plakativ, aber dennoch angemessen für die Gruppe um Organist Erik Pettersson, Gitarrist Matte Gustavsson, Perkussionist Love Forsberg und Bassist Sam Riffer, die seit den 90ern der Kunst des analogen Musikmachens huldigen. Genau das tun sie auch auf “The Secret Of Our Time” – wohlwissend, dass Rock zugleich eskapistisch sein darf, also gibt sich “Final Stand” retrofuturistisch und ja, episch. Das Prädikat verdient sich auch “Daughter Of The Mountain”, nicht zuletzt dank Lystams bluesigem Gesang und herrlich verknoteten Instrumentalparts. Es darf aber auch getanzt werden, etwa im zackigen “When A Fool Wears The Crown”, dessen Adressatenkreis reichlich offensichtlich ist: “What goes up must come down”. “Imaginary Borders” schafft am Ende die Synthese und wiegt sich mit schweren Riffs und Flöte in Richtung Zukunft.
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