Es kommt nicht oft vor, daß das Album einer holländischen Band es bis auf die Schreibtische der hiesigen Redaktionen schafft. Das Debüt des Amsterdamer Trios Silkscreen ist soweit gekommen. Dort liegt es nun und ist ein gutes Beispiel dafür, wie unterschiedlich man Musik in verschiedenen Gemütszuständen wahrnehmen kann. Beim ersten flüchtigen Hören hinterließen die fünfzehn Songs von Relief” keinen sonderlich bedeutenden Eindruck. Einige Stunden später ist es zwar nicht unbedingt zu einem Killeralbum geworden, rockt hier und dort aber immerhin nett, wenn auch unterm Strich immer noch relativ belanglos. Daran dürfte hauptsächlich der Gesang von Rob Loeffen schuld sein, der so klingt, als sei der Gute entschieden zu schwach auf der Brust, um die nötigen Akzente setzen zu können. So bleibt es bei lieblichen, wenn auch wirklich netten Melodien, die wie geschaffen für die Tage sind, an denen Nirvana und die Smashing Pumpkins einem schlicht zu stressig sind, aber man sich eben just in jenen emotionellen Gefilden bewegt. Eine Platte, die solides Mittelmaß ist, optimal geeignet für die mittelmäßigen Tage im Leben.