Man hört wieder Seattle. Spätestens seit Silkworm aus Montana in den hohen Norden gezogen sind. Silkworm spielen in sparsamer Trio-Besetzung astrein dissonante Rocksongs in Moll. Manchmal klingen sie, als hätten Sebadoh Keith Richards verpflichtet. Das Ganze wurde von Steve Albini klasse unauffällig produziert, klingt also entsprechend ungeschliffen und roh. Das Schlagzeug scheint aus dem anderen Raum zu kommen, die Gitarren sind schroff belassen, und Sänger Tim Midgetts brüchige Stimme erinnert ein bißchen an J. Mascis. Silkworm lassen Erinnerungen an die unterschiedlichsten Bands wachwerden, was vielleicht als Indiz dafür gelten kann, daß sie unterm Strich sogar ganz originell sind. Neil Young, Come und vor allem Dinosaur Jr. als mögliche Referenzpunkte haben allenfalls gemein, daß sie es – wie Silkworm – nicht sonderlich eilig haben in ihren Songs. `Matador` will diesem Doppelalbum, dem deutschen Debut, noch das vorerst nur in den USA erschienene “Libertine” nachlegen. Sehr gute Idee, das.
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