Warum es trotzdem nicht verkehrt ist, sich mit dem neuen Album von Silkworm näher zu beschäftigen, hat unter anderem damit zu tun, dass wieder mal bewiesen wird, dass Kürze durchaus Würze bedeuten kann. Es liegt schon nahe, sich vorzustellen, den einen oder anderen der insgesamt 13 Titel auf endloses Psychedelic-Drone-Format zu dehnen, hier jedoch kommt kaum ein Stück auf mehr als vier Minuten und endet einfach dann, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt. Das passiert oft schneller als erwartet; wenn man genau hinhört, stets zum richtigen Zeitpunkt. Mag sein, dass es Steve Albinis Handschrift ist, der seit Jahren den Produzenten für Silkworm gibt, mag sein, dass die Band nach zwölf Jahren, acht Alben, etlichen Singles und ungezählten Touren einfach den Dreh für eine knappe, aber effektive Dramaturgie raus hat. Herausgekommen jedenfalls ist ein leidlich kompaktes, aber leider nicht wirklich frisches oder spannend zu nennendes Album – so denkt man zunächst. Dann ist “Italian Platinum” fast zu Ende und hält unvermittelt mit der an dieser Stelle nicht zu erwartenden Ballade “Young” und dem traumhaft luftigen und knochentrockenen “Moving” doch noch zwei echte Überraschungen parat.
weitere Platten
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VÖ: 04.10.2004
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VÖ: 30.11.1999
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VÖ: 01.01.1998
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VÖ: 01.01.1900