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    Silver Moth
    Black Bay

    VÖ: 21.04.2023 | Label: Bella Union/Pias/Rough Trade
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 362
    7 / 12
    Silver Moth - Black Bay

    Eine Gruppe befreundeter Künstler:innen trifft sich in einem abgelegenen Landgut und spielt breitflächigen Post-Rock. Es könnte langweiligere Geschichten geben. Aber auch spannendere. Dasselbe gilt für das Debütalbum von Silver Moth.

    Man kann “Black Bay” jedoch nicht vorwerfen, dass die umgebende Landschaft beim Songwriting keine Spuren im Sound von Silver Moth hinterlassen hätte. Von minimalistischen Field Recordings im sanften “Gaelic Psalms” bis zu den instrumentalen Weiten von “Henry” haftet der Platte in vielen Details die außergewöhnliche Umgebung der Isle Of Lewis an.

    Auf dieser Basis finden dem spontanen Aufnahmeprozess geschuldet unterschiedlichste Ideen Platz. Zum Beispiel ein Empowerment-Song für marginalisierte Gruppen (“Mother Tongue”) oder das mystische Gedicht eines Vaters, das mit klaren Gesängen untermalt wird und dadurch etwas Majestätisches erhält (“Gaelic Psalms”). Das intensive und unheilvolle “Hello Doom” thront mit seinen 15 Minuten Spielzeit selbstbewusst über den anderen Stücken.

    Letztlich ist es aber der Closer “Sedna”, der mit schwirrenden Drone-Klängen und einem für diese Platte ungewohnt geradlinigen Schlagzeug im Gedächtnis bleibt. Gerade hier scheinen die vielen guten Ideen der am Projekt Beteiligten – unter anderem Stuart Braithwaite von Mogwai, Elisabeth Elektra und Mitglieder von Burning House – pointiert im Songformat zusammenzufließen. Die anderen sechs Stücke sind ähnlich karg wie ihr Entstehungsort und machen sich wenig Gedanken darüber, ob sie mal entdeckt werden. Das klingt im besten Fall interessant, im schlimmsten belanglos. Die Band wird mit beidem leben können.

    Das steckt drin: Elisabeth Elektra, If These Trees Could Talk, Mogwai