Und “Wolf Chasing Wolf” kommt dabei noch um einiges
brutaler und brachialer um die Ecke als der ähnlich betitelte und schon ausgesprochen
gewaltbereite Vorgänger “World Against World”. Die Punkrock-Wurzeln, die beim Debüt
“White Diary” und den ersten EPs deutlich zu erkennen waren, machen sich jetzt fast nur
noch beim rotzigen, extrem angepisst klingenden Gesang bemerkbar. Aber in Norwegen
regiert ja sowieso der Death-Punk, und da darf man ja gerne extrem hart und heavy
klingen. Silver spielen dann also Death-Punk-Metal, wobei man auch noch ein -core
hinzufügen könnte. Gepflegte Melodien haben die sechs bösen Buben zwar auch im
Repertoire, doch gehen die in der prallen Sounddichte ziemlich unter. Die Songs sind
dermaßen bis zum Anschlag voll gestopft, dass beim besten Willen keine Note mehr
dazwischen passt. Für den Glam-Appeal der Anfangstage ist leider auch kaum noch Platz.
Das wird die Meinungen spalten, doch wer auf maximales Volumen steht, bekommt hier
einen Leckerbissen serviert. Zum Probieren seien die gnadenlos Riffs zermalmende
Plattwalze “The Judge” und der krustige Midtempo-Brecher “Where Vultures Gather”
empfohlen. Fortgeschrittene Berserker können es sich dann mit dem orgiastisch
kreischenden Feedback-Inferno “The White Logic” gemütlich machen.
weitere Platten
World Against World
VÖ: 20.10.2006
White Diary
VÖ: 01.03.2004