Silverstein
This Is How The Wind Shifts
Text: Frederik Tebbe
Denn jenes Konzept hinter “This Is How The Wind Shifts” ist nicht etwa eine Screamo-Operette, die die Geschichte eines Einzelnen erzählt. Silverstein gehen viel mehr der Frage auf den Grund, wie sich das Leben eines Einzelnen aufgrund eines einzigen Ereignisses ändern kann. Der Schmetterlingseffekt des Screamo also. Umgesetzt wird das mit 14 Songs, die im Grunde sieben große sind und deren zweite thematische Hälfte jeweils in der zweiten Albumhälfte stattfindet. Um den Überblick wahren zu können, sind die Titel insofern miteinander verbunden, als sie sich gegenseitig vervollständigen oder Gegensatzpaare bilden. So gehört “Stand Amid The Roar” zu “In A Place Of Solace”, “Arrivals zu Departures” und eben “This Is How zu The Wind Shifts”. Ein ambitioniertes Unternehmen, das Frontmann Shane Told und seine Gefolgschaft da in Angriff nehmen. Leider ist das besonders bei den Titelstücken etwas zu künstlerisch-verkopft gedacht und eigentlich nur heiße Luft, die an Effektgeräte gekoppelt wurde. Dazwischen versuchen Silverstein den lebensmüden Teenager-Screamo halbwegs aus der Pubertät zu manövrieren. Denn ab und zu schimmert tatsächlich ein bisschen Evolution am Horizont und gibt dem Sound eine leise Ahnung von Posthardcore. Ansonsten ist es wohl weniger der Band als ihrem totgelaufenen Genre geschuldet, dass der große Funke nie zündet und aus einer spannenden Idee eben nur eine nette Umsetzung wird. Der Gedanke war innovativ – nur schade, dass es der Rest nicht ist.
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