Die alte Story: Freunde seit der Highschool, gründen vier Jungs aus einem Provinzkaff eine Rockband. Nach jahrelangem Herumkrebsen und diversen selbstvertriebenen Demo-CDs hat man dann Glück und gerät an ein ‘richtiges’ Label. Mit einem ‘echten’ Producer (der bisher für u.a. Mesh STL und Full Devil Jacket tätige Malcolm Springer) darf endlich das weltweit veröffentlichte Debüt eingespielt werden. “Sinch” mag noch nicht der ganz große Wurf sein, allerdings könnten die vier jungen Herren aus Pennsylvania, die auf der Bühne durch einen Visualisten unterstützt werden, schon bald eine erkleckliche Fangemeinde gefunden haben. Hier und dort (z.B. bei “Passive Resistor”) sind kleinere Tool- und sogar NIN-Sprengsel in den dichten, oft mit diversen Soundspielereien aufgemöbelten Arrangements zu finden. Das Gros der Stücke orientiert sich aber an klassischem Seattle-Sound – schließlich entstand die Gruppe schon in der ersten Hälfte der Neunziger. Trotz im direkten Vergleich deutlich ausgeprägterer Aggressivität, weisen diverse Nummern (“Tabula Rasa”, “433 (Hypothetical Situation)”, “Plasma”) einiges an Parallelen zu den frühen Pearl Jam auf, insbesondere, was Dramaturgie und Gebrauch von Laut/Leise-Dynamik angehen. Jamie Stems Gesang hingegen ist deutlich an den von Layne Staley angelehnt – speziell bei “The Silent Aquiescence Of Millions” unüberhörbar. Selbst wenn es in Sachen Originalität noch ein wenig hapert – das Songwriting ist offenbar die große Stärke von Sinch. Komplexe, spannungsreich aufgebaute Nummern wie das melodiös-nervöse “The Arctic Ocean” und der Brecher “Seven” lassen auf eine interessante Zukunft für diese talentierte Truppe hoffen.