Sinkane
We Belong
Lange Zeit waren Sinkane eine Spielwiese für Gallabs One-Man-Show. Der in London geborene, im Sudan aufgewachsene und seit langem in den USA lebende Künstler verwirklichte in diesem Projekt seine Vision von Jazz, Soul und Popmusik, die er mit den synkopischen Rhythmen Afrikas zu einer kulturübergreifenden Tanzbarkeit verschmolz. Für sein achtes Album öffnet er einerseits das Bandgefüge nach außen und gibt sich andererseits konzeptionell engere Leitplanken.
So ist “We Belong” „als Liebesbrief an die Black Music“ angelegt, wie er selbst sagt. Jeder der 13 Songs huldigt einer anderen Ära. Das an Gospel angelehnte “Everything Everything” lässt an Marvin Gaye denken, das wunderbar schillernde “Rise Above” überzeugt als Mix aus postmodernem Soul-Pop und Afro-Beat. Zwischen Stevie Wonder und Funk aus den 70ern reihen sich Songs wie “Another Day” und der Titelsong ein.
Allen Stücken gemein ist der Groove seiner sudanesischen Heimat im Verbund mit New Yorker Coolness der 70er und 80er – sowie die Geschichten über schwarze Menschen, die er nicht selten in anklagende Statements verpackt: „To numb the pain/ 400 years and we’re still going insane/ They keep wringing and bringing and wringing us out“. Dafür konnte Gallab unter anderen Soulsänger Bilal gewinnen. Das Ergebnis ist ein kooperativer Streifzug durch die Jahrzehnte afro-amerikanischer Musik.
Das steckt drin: The Atomic Bomb Band, Marvin Gaye, LA Priest