Basteln mit Norwegern: Wundersame Klangforschungsreisen aus dem Land, wo die Nächte kalt und die Herzen warm sind.
Anfang des Jahres lag bereits ein Album von Sister Sonny vor. Das hieß “While Others Dance, Sister Sonny” und war ganz nett. Klangfarbe: winterdepressiv indiefolkig, fiel aber nicht sonderlich auf. Doch irgendwas muss mit den Herren von Sister Sonny in der Zwischenzeit passiert sein. Die Experten schwanken zwischen Gehirnblutung und den üblichen Drogen-Klischees als Erklärungsansatz, wir tippen auf die mysteriöse Kreativitätsüberschussexkursionen, für die Musiker aus Norwegen bekannt sind. “The Bandit Lab” ist ein Ameisenhaufen an Ideen, ein Tiegel voller Musizierwut. Slide-Gitarren laufen über Disco-Beats, Synthies kleben an mutierten Folksongs, und alles funktioniert. Vergleiche gefällig? In Sachen Klangfarbe und warmer Elektronik am ehesten Röyksopp und Goldfrapp. Sister Sonny haben mal eben 17 Lieder aufgenommen, wobei alle einzig sind und es viel zu entdecken gibt für den Indie-Pop-Freund. Stücke wie “Leonard In Drag” zum Beispiel. Den Cowboy im Diskoteer auch. Morricone im Studio 54. Und viel Schönheit. Eine kleine Offenbarung. Bitte weitersagen.