Six By Seven
Love And Peace And Sympathy
Text: Dennis Plauk
So werden sie aller Voraussicht nach auch mit dem siebten kleinen Indierock-Meisterwerk dem small circle of friends vorbehalten bleiben, von dem Bandchef Chris Olley so gerne spricht, mit einer Mischung aus Trotz und Stolz und im Grunde schon seit der Gründung von Six By Seven 1996. Ein halbes Dutzend Mal glaubte man seither, die Stunde der Band sei endlich gekommen – am Ende aber lagen ihre Platten doch wieder wie Blei in den Regalen und fanden ihren Weg nur zu den Eingeweihten, die es Olley nachgesehen haben dürften, als er Six By Seven 2008 frustriert begrub. Bis auf weiteres, wie wir jetzt wissen: Der Frontmann aus Nottingham hat seine Band reanimiert und weist sie nun erstmals öffentlich als das aus, was sie eigentlich schon immer war: sein Brainchild. Was dann auch erklärt, warum Love And Peace And Sympathy trotz Rotation im Bandgefüge (unter anderem sitzt ab sofort der ehemalige Placebo-Schlagzeuger Steve Hewitt hinter Olley) unmittelbaren Anschluss an die Vorgängerplatten findet. Songs wie Crying, More oder das aufopferungsvolle Albumherzstück Truce wären auf The Closer You Get vor 13 Jahren ebenso denkbar gewesen wie nun auf der Comeback-Platte, die Six By Sevens patentierten Spagat zwischen sprödem Indierock, butterweichem Britpop und schwindeligem Shoegaze ein weiteres Mal in Vollendung inszeniert. Und das spricht in erster Linie für einen Wesenszug, über den beileibe nicht jede Musik verfügt: Zeitlosigkeit. Nur wird das am Ende wahrscheinlich wieder keiner erfahren.
Britpop
Indierock
Shoegaze
Weiter hören:
Gravenhurst
“Fires In Distant Buildings”
Mercury Rev
“The Secret Migration”
weitere Platten
Artists, Cannibals, Poets, Thieves
VÖ: 22.08.2005
:04
VÖ: 08.11.2004
The Way I Feel Today
VÖ: 11.03.2002
The Closer You Get
VÖ: 20.03.2000
The Things We Make
VÖ: 01.01.1998