Nach “The Closer You Get” folgt nun die konsequent gute Weiterführung des transparenten Leidens.
Six By Seven waren schon immer eine Band, die Nerven und Gitarrensaiten gleichermaßen bis zum Zerreißen anspannen kann, um im nächsten Augenblick so zu tun, als wäre die Stimmung nie rosiger gewesen. So reihen sich auch auf ihrem dritten Album ruhige Momente (“All My New Best Friends”) an ehrliche Rockbretter (“Flypaper For Freaks”), folgt wüster Punk auf Liebeshymnen, die an Indierock-Balladen erinnern (“Karen O”). Frontmann Chis Olley bedient sich repetitiver Muster, die den Songs zwar eine seltsame Art der Eingängigkeit bescheren, von Langeweile aber noch immer meilenweit entfernt sind. Jeder Durchlauf lässt den Hörer tiefer in die Strukturen vordringen und mehr von dem verstehen, was Six By Seven eigentlich ausdrücken wollen. Olley flirtet mit der Depression in “Speed Is In / Speed Is Out”, verbreitet Boshaftigkeiten (“American Beer”) und beeindruckt in “I O U Love” und “So Close” mit strahlenden Liebesbekenntnissen. Und weil Olley in der Nähe von Dortmund aufgewachsen ist, überrascht er auf der deutschen Erstauflage mit zwei Bonustracks: “Spiegelei & Brot” und “Helden”, jawohl, einer Coverversion von David Bowies “Heroes”. Eine großartig verwirrende Platte; oder in Olleys Worten: “Im crashing down, Im paranoid, Im half insane, and the way I feel today is because of you.”
weitere Platten
Love And Peace And Sympathy
VÖ: 12.07.2013
Artists, Cannibals, Poets, Thieves
VÖ: 22.08.2005
:04
VÖ: 08.11.2004
The Closer You Get
VÖ: 20.03.2000
The Things We Make
VÖ: 01.01.1998