Six Days Of Calm
My Little, Safe Place
Vor zwei Jahren, mitten in der Pandemie, erschien das Debütalbum “The Ocean’s Lullaby” von Six Days Of Calm, die sich – dem Namen nach zu urteilen – nach Ruhe sehnen: Das Debüt beginnt auch recht still, um sich dann in typischer Post-Rock-Manier in Gitarrenschichten und Drumgewittern zu entladen.
Viel haben Six Days Of Calm an dieser Rezeptur beim Nachfolger nicht verändert: Laut Titel suchen sie hier obendrein nach einem sicheren Platz, an dem sie sich verkriechen können – an dem es sich aber auch ihre Hörer:innen gemütlich machen können. Auf “My Little, Safe Place” changiert Multiinstrumentalist Marc Fischer, der hinter Six Days Of Calm steckt, nicht nur zwischen sphärischem Ambient und grollenden Soundwänden, sondern es wird cineastischer, epischer und gar neo-klassisch, wie im mit Streicher versehenen “New Beginning”.
Dieses Album ist zwar kein Neuanfang im Sound, aber die Nuancierungen haben sich verändert und die Songs wirken nun noch mehr wie in sich abgeschlossene kleine Geschichten, gespickt mit kleinen Details und großen Spannungsbögen. Und noch eine Veränderung gibt es: Mit “Sorrow” enthält erstmals ein Song von Six Days Of Calm Gesang. Die zarte und geheimnisvolle Stimme von Viola Petsch alias Circle & Wind verleiht dem Song etwas folkloristisches Enya-Flair.
Das steckt drin: Explosions In The Sky, Mogwai, Sigur Rós
weitere Platten
The Ocean's Lullaby
VÖ: 06.11.2020