Dieses Fleckchen heißt Oxnard. Ein zauberhaftes Örtchen am Meer. Palmen, kleine Häuser, am Tag immer blauer Himmel, in der Nacht dieses orange Licht und die warme, salzige Meerluft, die einen stundenlang in der Stille spazieren gehen lässt. In Oxnard surft man, hört Sublime oder No Doubt und ist ein junger Mann mit Kinnbart. So ist das nun mal. Und so sind die Ska Daddyz. Surfer mit Ska-Karos, Rude Boyz, die gar nicht rude, sondern gutmütig sind, flinke Musikanten, die zwischen flottem Tempo und groovigen Passagen wechseln und in Walk Away sogar eine zauberhafte Ballade am Start haben. Und da Übersee Records diese Band in Deutschland verlegt haben, kann man sich wieder einmal darauf verlassen, dass hier nicht ziellos herumgeskankt, sondern amtlich Stimmung erzeugt wird. Arrangements und Gebläse erzeugen bei allem sportlichen Gehoppel Atmosphäre und dieses wunderbare Blechblaspathos mit südländischem Touch, das sich bei guten Skabands so perfekt in die sportliche Grundstruktur einfügt. Gitarrensolos, ein auf alt getrimmter Orgelsound oder eine muntere Klarinette unterstreichen die Spielfreude. Klar und griffig produziert und weder mit Überhits noch Ausfällen bestückt, darf jeder Fan flotten, punkigen, dynamischen, luftigen und kurzweiligen Skas hier bedenkenlos zugreifen – auch wenn das natürlich alles andere als so individuell ist, wie ein Rude Boy gerne sein will.