Skraeckoedlan
Vermillion Sky
Dabei bedient sich auch “Vermillion Sky” einer bewährten Erfolgsformel des Genres: Eingängige, fast schon tanzbare Melodien treffen auf wuchtige Riffs, Fuzz auf Synthesizer, Gesang auf Gebrüll. Über alldem liegt wie ein Sepiafilter die Nostalgie für eine diffuse Vorzeit, als Gitarren noch alternativlos und Rockmusik Popmusik war.
Es ist eine der größten Stärken des Albums, eben diese Rockmusik in all ihrer Vielfalt und unzeitgemäßen Begeisterungsfähigkeit aufleben zu lassen. Denn auch ohne ein übergeordnetes Konzept wie zuletzt auf dem Science-Fiction-Epos “Eorþe” sprechen die Songs eloquent für sich. Das Intro “Cosmic Dawn” etwa ruft mit seinen verfremdeten Funkwellendialogen und sphärischen Delay-Effekten Bilder von intergalaktischen Missionen auf, ganz ohne sich in ausufernden Space-Rock-Kompositionen zu verlieren. “Metagalactic Void Honcho” watet knietief in Sludge und bleibt doch in klarer Distanz zu den existenziellen Leidensäußerungen vieler Genrevertreter.
Neben der optimistischen Grundstimmung ist es der herausragende muttersprachliche Gesang, der auf “Vermillion Sky” den Ton angibt. Ob in “Mysteria” oder der Heavy-Rock-Hymne “Meteorb”, die rückhaltlose Performance von Sänger Robert Lamu trägt maßgeblich zum hohen Energielevel der Songs bei. Auch das gibt es so natürlich nur aus Schweden, klar.
Das steckt drin: Dozer, Greenleaf, Truckfighters
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Eorþe
VÖ: 15.02.2019