Loteten Skrew mit Shadow Of Doubt” den maximalen Elektro-Groove aus, hatten sie im gleichen Zug songschreiberisches Potential eingebüßt. Ein wenig wehmütig dachte man an alte Angkor Wat-Zeiten zurück, in denen die Texaner mehr durch abgedrehte Songs als durch pure nackenbrechende Brutalität von sich Reden machten. Im vergangenen Jahr scheint sich Frontmann Adam Grossman jedoch auf seine alten Talente rückbesonnen zu haben: Angel Seed XXIII” groovt nicht nur wie Hölle, sondern strotzt auch von intelligentem Songwriting. Das mag angesichts der Kombination aus Metal-Riffs und stoischen Rhythmen auf den ersten Blick als gewagte These erscheinen. Dennoch bewerkstelligen Skrew das Kunststück, ihre maschinelle Musik durch die klassisch rockigen Strukturen warm und lebendig klingen zu lassen, vergleichbar etwa mit einer Maschinen-Version der Südstaaten-Hackepeter Pantera – nur ohne Solo-Ballast und Testosteron-Überschuß. Hinzu gesellt sich eine gewisse Kopflastigkeit durch die geschickt plazierten Industrial-Einflüsse. Eigenständige Musik für Kopf und Bauch.
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Shadow Of Doubt
VÖ: 30.11.1999