Vielleicht ist es ein neues Genre, sträflich verachtet von Trendforschern: Respektable Alternativebands von vor mindestens zehn Jahren, die jetzt in Raumschiffschalträumen sitzen und alles drücken, was geht. Garbage, die Guano Apes, von uns aus die H-Blockx und schon seit “Wonderlustre” vor zwei Jahren auch Skunk Anansie. “Black Traffic” macht schon wieder alles so na ja, mit zu vielen billigen Beats, zu lächerlichen Effekten und zu dummen Texten. Ill break you with my fire/ Ill destroy you with my desire. Dabei sind das an sich gar nicht so üble Songs, die Stimme von Skin geht immer noch sehr gut und immerhin haben sie für jede Szene etwas dabei. Das angriffslustig wüstenpunkige “I Will Break You” für Sex auf dem Mars, das theatralisch zusammenbrechende “This Is Not A Game” für wenn die Erde explodiert, und die ruhigen Strophen von “I Hope You Get To Meet Your Hero” für den Abschied vom sterbenden Kommandantenvater. Was fehlt, ist ein Safeword, um den Film zwischendurch kurz mal anzuhalten oder wenigstens weiterzudrehen. Kitschig waren Skunk Anansie schon immer, nur nicht so angestrengt hektisch und wild dabei. Trotzdem funktionieren gerade Songs wie das sehr poppige, sehr flotte “I Believed In You” noch am besten. Miley Cyrus wäre das zu gewollt; Skunk Anansie machen es irgendwie zur Disconummer, zu der schwarze Ledermäntel mal so richtig durchdrehen. Und so schön trocken hat so einen üblichen Enttäuschungstext (es geht um Politiker, könnte aber um alles gehen) auch noch niemand gesungen. I believed in you/ Well, I was wrong. Alles gesagt, für immer.
weitere Platten
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