Das hier ist 100% retro, ein elf Stücke kurzer Trip in die Seventies. Doch wie das bei Zeitreisen nunmal so ist, kann man sich dabei nie so richtig von der Gegenwart lösen, und genau dieser Konflikt ist es, der Skunk Anansie so interessant macht. Die englische Band um die dunkelhäutige, kahlköpfige Sängerin Skin pendelt permanent zwischen funkigem Siebziger-Rock (ich höre hier immer wieder Mother`s Finest raus), psychotisch-chaotischem Punk (Skins Stimme ähnelt extrem der von Kat Arthur, die seit Anfang der Achtziger bei der L.A.-Band Legal Weapon am Mikro steht) und schmutzigem, metallischem Gegrunge à la Hammerbox. Bei diesem Trip stoßen Skunk Anansie immer wieder bis zum Mainstream-Abgrund vor, kriegen dann aber doch noch die Kurve, was vor allem Skins unter die Haut gehender Stimme zu verdanken ist. Neu ist an “Paranoid And Sunburnt” somit eigentlich nichts, aber darum geht es auch nicht – schon gar nicht, wenn eine Band so gekonnt recycelt und neu kombiniert wie die vier Londoner. Das nächste große Ding, wartet`s ab.
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