Zugegeben, das liest sich wirklich fies, aber es klingt leider auch so. Dabei fängt alles vielversprechend an: Man beachte nur den kurzen, aber vorbildlichen Werdegang von Slag In Cullet: Ein junges, gemischtgeschlechtliches Trio aus Basel spielt die Art Rock, die es am liebsten mag – laut, emotional, ideenreich und im besten Grungesinne nostalgisch. Über das Internet bekommt das sogar Headroom Records aus England zu hören und gibt der Band begeistert einen Vertrag, der ganz nebenbei einen Majorvertrieb beinhaltet. Das Debüt “Time To Explode” erscheint, die Festivals werden größer und die Touren länger. Trotzdem schafft es die Band, knapp ein Jahr nach dem ersten Album bereits “Splinter” nachzulegen. Klingt alles super? Leider nur bis Frontmann Andy Röösli anfängt zu singen.
Dass man ihm seine deutschsprachige Herkunft Wort für Wort anhört, kann man als sympathisch bezeichnen, man kann es aber auch einfach nervig finden – und hinderlich. Denn eigentlich sind die Songs auf “Splinter” zeit- und trendlos gut. So energiegeladen die positiven Seiten des Alternative-Rock der letzten 20 Jahre zu vermengen, das können nur eine handvoll weiterer Bands aus hiesigen Gefilden. Aber Röösli spuckt sich mit seinem Schwyzerdenglisch in die eigene Suppe. Und es ist nicht nur der Akzent. Vers über Vers nagen die textlichen Allgemeinplätze an den musikalisch ausgereiften Spannungsbögen und berauben die Songs ihrer Tiefe. Natürlich reimt sich feel auf real und heal – das muss wirklich niemand mehr unter Beweis stellen. Nicht falsch verstehen, Slag In Cullet sind gut, nur eben nicht good.