Slaughter Beach, Dog
Crying, Laughing, Waving, Smiling
“Oh I wish that I could write it like Townes Van Zandt”, schwelgt der Slaughter Beach, Dog– und Modern Baseball-Sänger in “Summer Windows”. Dabei muss er sich gar nicht so klein machen. Mit jedem Song springt er mitten rein in zärtliche Alltagsmomente und feine Beobachtungen. Jede Strophe ist wie ein Szenenwechsel in einem Arthouse-Filmtrailer. Gefühle packt er in Bilder, statt sie auszuformulieren.
Denn wovon seine Songs im Kern handeln, weiß Ewald beim Schreiben oft selbst nicht. Im Herzstück und, Entschuldigung, Motor des Albums – “Engine” – trauert er vordergründig seinem gestohlenen Van hinterher. In den folgenden neun Minuten fächert er aber weitere Gedanken ums Ankommen, Freundschaft und das Musikerleben auf, ohne in Kitsch zu verfallen. Es ist der nachdenklichste Song eines nachdenklichen Albums, das dank seines unaufgeregten und höhepunktarmen Erzähltempos immer versöhnlich klingt.
Selbst Zeilen wie “I don’t wanna think about you anymore” lacht Ewald mit einem “Sha la la” und einem federleichten Refrain weg. Für die übrigen Sonnenstrahlen auf dieser Spätsommerplatte sorgt Adam Meisterhans, der neue Mann an der Gitarre. Instrumental wagen Slaughter Beach, Dog mit “Crying, Laughing, Waving, Smiling” weniger Experimente, dafür ist der Sound mehr als der des Vorgängers aus einem Guss.
Das steckt drin: Townes Van Zandt, The War On Drugs, Wilco
weitere Platten
At The Moonbase
VÖ: 24.12.2020
Safe And Also No Fear
VÖ: 02.08.2019
Birdie
VÖ: 27.10.2017
Motorcycle.jpg EP
VÖ: 14.07.2017
Welcome
VÖ: 30.09.2016