Corin Tucker könnte solch ein Sternchen an ihrem Kehlkopf tragen. Das Auffälligste an Sleater-Kinney aus Olympia ist dummerweise gleichzeitig das, was mir bei Dauergebrauch die Nerven kostet: Corins Gesang. Andere Leute sehen das vielleicht wieder ganz anders. Rock mit Rumschreien kann ja durchaus ganz hübsch sein. Mal. Aber Corin scheint zu glauben, daß man permanent so gefährlich klingen muss wie Tank Girl, wenn man Geschichten von Verweigerung, zivilem Ungehorsam und Widerstand erzählt. Immer dieses Hochtonvibrato, das wohl emotional wirken soll, aber doch meistens nur ans Quietscheentchen gemahnt. Drei Frauen gegen den Rest der Scheiß-Welt – das klingt irgendwie ein wenig spät dran. Die Gits beispielsweise haben das – mit musikalisch ähnlich simplen Mitteln – schon vor vier Jahren feuriger hingekriegt. Trotzdem: Rein instrumental lassen sich Sleater-Kinney gut hören. Nicht bahnbrechend, aber ungeschliffen und melodisch-frech drauflos.
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