Sleep Token
Take Me Back To Eden
Dass ein Star wie Demi Lovato Sleep Token ihren knapp 150 Millionen Followern ans Herz legte, mag dazu beigetragen haben, dass die mysteriösen Herren hinter den Masken, die sich seit Bandgründung erfolgreich weigern, mit der Presse zu reden, die Marke von Zwei-Millionen-Spotify-Hörer geknackt haben sowie auf Twitter und YouTube trenden.
Die Melange aus Djent-, Prog- und Alternative Metal, ambientem Pop und neuerdings auch Jazz und Soul funktioniert in jeder Social-Media-Blase, stößt der einen vor den Kopf und umarmt die nächste. Sleep Token lassen sich benutzen wie eine Sammlung aus Instagram-Filtern, um Situationen zu untermalen, Stimmungen zu zerstören oder ganz große Gefühle zu transportieren. Perfekt produzierter Breitwand-Prog-Metal mit dem Drive von Periphery wechselt sich mit synthetischem Ambient und Minimal Pop im Stil von James Blake oder Son Lux ab.
Alles an “Take Me Back To Eden” schreit Alternativlosigkeit. “Ascensionism” vollzieht eine Formwandlung von Lewis Capaldis Emo-Pop über Autotune-Soul zum hymnischen Between The Buried And Me-Refrain und steht so exemplarisch für den Weg, den Sleep Token weiterhin gehen. Einen Haken hat die Sache allerdings: Die von Ideen getriebene Angriffslust des fantastischen zweiten Albums “Sundowning” erreicht dieses nicht mehr.
Das steckt drin: James Blake, Monuments, Tesseract