Selten dämlicher Titel, den sich die drei Berliner da für ihr zweites Werk ausgedacht haben. Ihr schlicht Slick” genanntes Debüt konnte vor zwei Jahren mein Ohr im Sturm erobern. Das war herrlich dreckiger RocknRoll, sehr amerikanisch, sehr zäh und manchmal auch leicht psychedelisch. Die Tour mit den doofen Bates hat das Trio – wohl bis auf die überflüssige Coverversion von Everybody Hurts” (R.E.M.) – unbeschadet überstanden, jedenfalls knüpft es mit Electric Bäbyländ” nahtlos da an, wo es 1995 aufgehört hat. Da wird knackig gerockt (Silence”), munter aufs Wah-Wah-Pedal getreten (Loop”) oder auch mal genüßlich ein Riff in Zeitlupe verbraten (Freak”). Die Produktion hätte für meinen Geschmack noch etwas druckvoller ausfallen dürfen, aber am besten ist diese Band sowieso auf der Bühne. Nachdem sie Anfang des Jahres vier Wochen im Vorprogramm von Chokebore unterwegs waren, kann man sie demnächst wieder in kleinen Clubs bewundern, bevor es im Oktober auf Tour mit Spongehead geht. Wer gerne Musiker schwitzen und Verstärkerröhren qualmen sieht, sollte hingehen.
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dto
VÖ: 30.11.1999