Slo Burn
Amuzing The Amazing

Ich weiß wirklich nicht, ob ich jetzt lachen oder weinen soll. Da wird nun endlich die Slo-Burn-EP, in Deutschland herausgebracht, und inzwischen ist es schon eine posthume Veröffentlichung, weil die Band längst wieder getrennte Wege geht. Über den Song „Pilot The Dune”, der auf der zweiten VISIONS-CD in der März-Ausgabe vertreten war, brauche ich wohl kein weiteres Wort mehr zu verlieren. Bleiben also noch drei Tracks, die die Anschaffung von „Amusing The Amazing” zur Pflicht werden lassen. Der zweimimütige Opener „The Prize Fighter” hat nicht weniger Hitpotential als „Pilot”, ein fetter Mid-Tempo-Groove dient als Basis für hypnotische Wah-Wah-Gitarrenschleifen und Garcias kraftvollen Gesang. „Muezli” hingegen ist drei Minuten länger und auch eine Portion schwerer, zäher und psychedelischer ausgefallen. Schön relaxt, mit viel Zeit für Zwischenspielereien, und der Schluß knüpft genau an den Anfang des darauffolgenden „Pilot” an. Der Abschluß „July”, der wiederum stark an Kyuss erinnert, steht dem in nichts nach. Heftig rollende Trommeln leiten einen schleppenden Rocker ein, der trotz des sommerlichen Titels eher melancholisch-herbstliche Gefühle weckt. Fazit: Eine Platte, auf die man als Wüstenrocker nicht verzichten kann. Wer die Wahl hat, sollte übrigens der hübschen orangen 10″ den Vorzug geben – da kann man endlich mal Garcias höchst seltsame Texte nachlesen.