
Im September 2021 veröffentlichte Beaton in aller Stille sein Debüt als Slovenly Hooks (“schludrige Hooks”), da war die letzte Show seines vorherigen Projekts A Mote Of Dust zweieinhalb Jahre her. Unter Fans war man sich nicht sicher, ob er wieder etwas von sich hören lassen würde.
Die erste Slovenly-Hooks-Platte hat keinen Titel und weder Gesang noch Melodien noch Beats. Die Stücke rauschen mehr oder weniger sanft, hier Drone, da weit weg schwebend. Auf “Make Or Mar” hört man Beatons Stimme wieder und hat damit so etwas wie Struktur. Denn ohne Gesang wäre ein Stück wie Absolver wohl nicht mehr als eine Gefühlsskizze oder eine Interlude wie die meisten von Nine Inch Nails‘ “Ghosts”. Kann auch schön sein, als ganzes Album würde etwas zum Festhalten fehlen. In “The Dead Zone” sind es die Klaviernoten, in “An Ending” und “Insom” die beunruhigende Atmosphäre und die kleinen Klangmesserstiche, so bewusst von Horrorfilm-Fan Beaton gesetzt. Percussion gibt es einzig im versöhnlichen “Purify”, alles andere muss man eher als Puls denn als Beat bezeichnen – und das ist genau die richtige Wahl.
Nach großem Krach und Post-Rock bei Aereogramme, nach den reduzierteren The Unwinding Hours und den geradezu minimalistischen A Mote Of Dust klingt Beaton in den Soundscape/Song-Hybriden von Slovenly Hooks weiterhin nicht, als wäre er angekommen, denn so tickt er nicht. Aber eben auch keinen Deut unfokussiert. Nur bei sich. Allein dafür lohnt sich das Zuhören.
Das steckt drin: A Mote Of Dust, Loscil, Stars Of The Lid
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Slovenly Hooks
VÖ: 03.09.2021