Hinzukommt ein bisschen Grunge, ein Hauch von Punk – und fertig ist das 90er-Amalgam, das die Band auf “K.O.” zusammenbringt. Zugegeben, es braucht ein paar Momente, um damit warm zu werden und den wabernden Sound zu durchdringen. Doch dann tut sich eine vielschichtige, spannende Platte auf.
Selbst wenn die Band um die Sängerinnen Elisa Montes und Natalia Adelina ihren halligen Shoegaze-Rahmen grundsätzlich nicht verlässt, ist “K.O.” innerhalb seines Sounds durchaus abwechslungsreich: Mit “Chaos Of Today” und “Be Cold” zeigt einem die Band zu Beginn noch die kalte Post-Punk-Schulter. Während “Dreaming” seinem Songtitel alle Ehre macht, sind Slowkiss etwa mit “Fast Food”, “My Body” oder “Girls United” durchaus wütend, punkig und angepisst. “Sound Off, Salvation” hingegen wagt einen eingängigen Alternative-Refrain, und “In A Hurry” klingt zum Abschluss der Platte überraschend nach Garage. Darüber hinaus bezieht die Band Stellung zu Themen wie Vegetarismus, körperliche Selbstbestimmung und Feminismus.
Mit “K.O.” verneigen sich Slowkiss vor Größen wie Sonic Youth oder The Distillers sowie vor zeitgenössischen Bands wie Alvvays und Snail Mail. Herauskommt eine Platte, die mit ihren Einflüssen spielt und zwischen sperrigen Stücken wie dem Opener “Coffins” oder luftigen Songs wie “Pulling Me Back” mühelos changiert.
Das steckt drin: Alvvays, Sonic Youth, Snail Mail