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    Smile And Burn
    Morgen anders

    VÖ: 10.01.2020 | Label: OMN/Rough Trade
    Smile And Burn - Morgen anders

    Vier-Ohren-Test

    Smile And Burn singen auf ihrem fünften Album erstmals auf Deutsch. Das tut der Musik des Trios gut. Denn “Morgen anders” ist smart und kräftig. Es zeigt eine Band, die mit neuen Vorzeichen spürbar Bock hat auf das, was sie macht. Und in Form gießt, was sie in den letzten Jahren gelernt hat. Smile And Burn kombinieren die atmosphärische Komponente ihrer Musik um viel Hall und Melancholie, was den Vorgänger “Get Better Get Worse” ausgemacht hat, mit dem rüpeligen Pop-Punk, mit dem sie gerade auf ihren ersten Alben laufen gelernt haben. Das trägt tolle Früchte, etwa das kraftvoll-zynische “Leben lang”, das melancholische “Mit allem falsch” oder das Album-Highlight “Fühlt sich das nach Ende an”. Die Berliner haben eine Platte geschrieben, in deren Gitarrenmelodien und Gesangslinien die Sorte Angst steckt, die den Rücken gerade macht: Denn wer in die Muttersprache wechselt, reißt Sprachbarrieren ein und somit machen Smile And Burn Platz für Müller und Freys selbstbewusste Texte voller Zukunftspanik, Gegenwartssorgen, Fatalismus und Zynismus. Das beweist vor allem das Akustikgitarrenstück “Die schönsten Bilder” mit den Zeilen: „Die Idee, dass es anders geht/ Steht auf Superheldencapes/ Von Kinderhänden genäht“. Wer so etwas aufschreibt, sollte damit nicht aufhören. 9/12 Frederik Tebbe

    Sprachbarriere, wo bist du? Smile And Burn singen jetzt auf Deutsch. Worüber, bleibt trotzdem unklar. „Deutsche Texte find ich scheiße“ – Kritik am neuen Ausdruck wollen Smile And Burn direkt mit dem Opener “Zubetoniert” als engstirnig entlarven. Das Problem mit “Morgen anders” ist aber nicht die Sprache an sich: Die zum Trio geschrumpften Berliner Pop-Punks haben nicht viel zu erzählen, und dass das Wenige zwischen Schwurbel und Klischees strauchelt, fällt nun eben auf. Songtitel wie “Kalendersprüche” oder “Mit allem falsch” legen zwar Themen nahe, die Platte wirkt aber eher wie die Vertonung eines zum Lebensgefühl aufgepumpten Festival-Gigs – viel breitbeinige, immer leicht überdrehte Power-Unterhaltung, gesprenkelt mit etwas Melancholie, Augenzwinkern und Ausrasten. Musikalisch zehrt das weiter von den Beatsteaks (“Weinschorle”) und gerade in Sachen Gesang von den Förderern Donots, in deren Studio die Platte entstand und deren erfolgreicher Wechsel zu deutschsprachigen Songs sicher inspirierend war. Bloß klingen Smile And Burn zwar hymnisch und groß wie ihre Vorbilder, ansonsten aber nach viel Attitüde ohne Grund. Dass das alles stellenweise auch noch so produziert ist, dass man die Hälfte nicht versteht, ist da wenig förderlich. 4/12 Dennis Drögemüller

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