Was natürlich mit der Produktion von Smith Westerns dann gar nicht mehr so glamourös klingt. Doch so ein T.-Rex-Stomp ist schlicht unverwechselbar. Wie sich Smith Westerns den einverleiben, hat etwas Putziges an sich. Girl In Love macht so gar keinen Hehl aus seinem Einfluss. Aber irgendwie ist das Stück dann doch zurückhaltend und protzt nicht mit der überlebensgroßen Sexyness eines Marc Bolan. Be My Girl ist dann gleich noch verhaltener, um zwischendrin kurz mal aufzubrausen.
Auch bei diesem Stück standen T. Rex eindeutig Pate, jedoch muss man die Anlage schon gehörig aufdrehen, um das nicht zu überhören, weil das Album sehr leise aufgenommen wurde. Als wolle man den LoFi-Appeal direkt noch mit einer gewissen Portion Verweigerungshaltung untermauern. Aber so mögen es die jungen Wilden ja momentan. Ob Wavves, Lovvers, Harlem, Black Lips oder Times New Viking: Da wird geschrammelt, gerauscht und übersteuert, bis die Lautsprechermembran bröselt.
Sympathisch ist das allemal; gerade im seelenlosen Zeitalter der Überproduktion. Nur verschleiert das manchmal den süßen Kern der Songs. Den muss man dann eben suchen. Bei den Smith Westerns aus Chicago wenigstens nicht allzu lange. Das Potenzial für gutes britisches 60s-meets-90s-Indie-Songwriting ist vorhanden. Nur das seltsame Cover mit der Hälfte von Nirvanas Nevermind, das müssten sie noch erklären. Randnotiz: Das Album gehört Ende Januar schon zum alten Eisen. Dann kommt zumindest in den USA die Fortsetzung Dye It Blonde, die dem Vorabsong Weekend nach ausformulierter und wesentlich weniger low klingt.
weitere Platten
Soft Will
VÖ: 05.07.2013
Dye It Blonde
VÖ: 29.04.2011