Bei Bill Callahan, der als Smog veröffentlicht, rechnet man eigentlich mit eher verstörend spröden, unruhigen und bisweilen krachigen Alben. Aus dieser Perspektive betrachtet ist das Verstörende an “Supper”, dass die Songs vordergründig als Easy-Listening-Version dessen durchgehen könnten, was man gemeinhin von Smog erwartet. Die Richtung weist schon der Opener, das countryeske “Feather By Feather”, mit Steelguitar und Callahans Sprechgesang im Duett mit einer ungewöhnlich zarten Frauenstimme. Diese tauchen später noch öfter auf und der resultierende eindrucksvolle Kontrast verfehlt besonders beim elegischen “Truth Serum” seine Wirkung nicht. Vieles auf “Supper” ist darauf angelegt, Callahans Stimme zu dienen, zu unterstützen, akustisch ins passende Licht zu setzen. Das diskrete Schlagzeug, die zurückhaltenden Gitarren. Wie präzise und konzentriert die einzelnen Sounds gesetzt sind, erkennt man dabei nicht unbedingt auf Anhieb; eine Ausnahme bildet allerdings “Driving” mit seiner abstrakten Songstruktur. Bei den übrigen acht Titeln dauert es länger, bis der erste Easy-Eindruck schwindet und den Blick auf eine imponierende Nachdrücklichkeit frei werden lässt.
weitere Platten
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